Das Thema Kunststoff ist aktuell in aller Munde – leider vielleicht auch im wahrsten Sinne des Wortes, denn Mikroplastik kann sich den Weg in den menschlichen Körper bahnen: Es steckt in einigen Kosmetik- und Pflegeprodukten und auch in einigen unserer Lebensmittel, wenn es als achtlos weggeworfener Abfall ins Grundwasser oder als Fehlwurf in der Biotonne in Kompostprodukte gerät, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden.
Was tut diese revolutionäre Erfindung aus den 1950er-Jahren also mit uns und der Natur? Ganz abgesehen davon, dass Jahr für Jahr gigantische Mengen der natürlichen Ressource Rohöl für die Herstellung benötigt werden: NICHTS GUTES! Galten in den ersten Jahrzehnten Kunststoffprodukte noch als Zeichen des Wohlstandes oder Plastik als alternativloses Verpackungsmaterial, so hat sich die Welt komplett gedreht. Wir und unser Planet ertrinken darin.
Und nun? Vielen schütteln den Kopf und glauben, dass sie als einzelne nichts bewegen können. FALSCH: Über 80 Millionen Menschen allein in Deutschland … wenn alle im Schnitt sagen wir einmal 10 Kilogramm jährlich einsparen durch aufmerksames Einkaufen, Wiederverwenden von noch brauchbaren Gegenständen oder den Verzicht auf das eine oder andere „Luxusprodukt“, dann sind das mal eben 800.000 Tonnen – das entspricht dem Gewicht von 80 Eifeltürmen! Und beim Beitrag von Industrie und Handel sind wir noch gar nicht …
Um Sie ein bisschen in diese Richtung zu motivieren, haben wir für Sie einige Zahlen zusammengestellt, die die Notwendigkeit eines Umdenkens ausreichend demonstrieren:
8,3 Milliarden Tonnen Kunststoff wurden seit Erfindung in den letzten rund 70 Jahren weltweit produziert. Das entspricht dem Gewicht von 80 Millionen Blauwalen oder 1 Milliarde Elefanten. 6,3 Milliarden davon – das sind mehr als drei Viertel! – lagert nach überwiegend kurzer Verwendung auf Deponien oder in der Natur. Jährlich werden inzwischen mehr als 400 Millionen Tonnen Kunststoff produziert. Ein Ende scheint nicht in Sicht – Experten erwarten, dass die Plastikproduktion in den nächsten 10 Jahren um 40 Prozent steigen wird. Denn Ölkonzerne investieren Milliarden in diese Industrie – sie haben seit 2010 sage und schreibe 180 Milliarden US-Doller in Plastikfabriken gesteckt, in denen Verpackungen und andere Kunststoffartikel produziert werden sollen. Allein in Deutschland sind 2016 mehr als 3 Millionen Tonnen Verpackungskunststoffe verbraucht worden – alle möglichen anderen, zum Teil überflüssigen, Plastikartikel wie Einwegbecher, -bestecke, -strohhalme, -Q-Tipps und so weiter kommen da noch hinzu. Wenn diese Verpackungen denn wenigstens getrennt werden und im Gelben Sack entsorgt würden – leider landet vieles wie gesagt im Restabfall oder in der Natur. Und eine Plastiktüte braucht hier bis zu 20 Jahre zum Zersetzen, eine PET-Getränkeflasche sogar 450 Jahre … wobei das Material dann ja immer noch nicht weg ist, sondern als Mikroplastik – aber das hatten wir ja schon.
Noch Fragen? Wir denken nein … und wenn doch: Sprechen Sie uns gern an, wir freuen uns auf den Austausch dazu mit Ihnen.